Die E-Commerce-Branche erfährt einen stetigen Wandel und Fortschritt. Als Wegbereiter für innovative Lösungen stellt Shopify kontinuierlich Lösungen für Händler bereit. So wurde 2014 Shopify Plus ins Leben gerufen, um den Bedürfnissen ambitionierter Unternehmen gerecht zu werden, die nach einer leistungsfähigen E-Commerce-Plattform suchten.
Fast ein Jahrzehnt später, zu Beginn des Jahres 2023, hat der E-Commerce-Gigant eine weitere Neuerung auf den Markt gebracht, die darauf abzielt, auch große internationale Handelsmarken – die sogenannten Enterprise-Einzelhändler – zu unterstützen und zu fördern.
Mit Shopify Commerce Components ist es nun möglich, dank der 30 modularen Shopify-Komponenten auf die globale Infrastruktur von Shopify zuzugreifen. Somit können Enterprise-Händler ihren Kunden in allen wichtigen Bereichen, wie beispielsweise dem Warenkorb, Checkout oder Versand ein bestmögliches Erlebnis bieten.
Was es genau mit den Commerce Components by Shopify auf sich hat und für wen die Lösung geeignet ist, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.
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Inhaltsverzeichnis
- Definition: Was ist Shopify Commerce Components?
- Commerce Components vs. Shopify Plus – Die Unterschiede
- Für diese Händler lohnt sich der Einsatz der Commerce Components by Shopify
- Commerce Components Beispiele: Wer nutzt die Shopify Lösung bereits?
- Shopify Commerce Components – Kosten der neuen Lösung
- Fazit
Definition: Was ist Shopify Commerce Components?
Die Commerce Components werden von Shopify selbst als „Tech-Stack“ beschrieben. Unternehmen haben die Möglichkeit, aus 30 modularen Komponenten diejenigen auszuwählen, die ihren individuellen Anforderungen am besten entsprechen. Dabei können alle Komponenten oder nur einige davon verwendet werden, je nach Geschäftsmodell und den jeweiligen Bedürfnissen. Viele der Komponenten lassen sich über APIs nahtlos in Drittsysteme integrieren. Auch ein Headless-Ansatz mit separatem Storefront ist möglich. Der vorgefertigte und getestete Code ermöglicht eine unkomplizierte Implementierung und Nutzung jeder einzelnen Komponente.
Die Komponenten sind in 6 Kategorien unterteilt:
Storefront- Komponenten | Warenkorb- & Checkout- Komponenten | Core-Commerce-Komponenten | Daten- und Compliance- Komponenten | Versand- und Logistik-Komponenten | Omnichannel-Komponenten |
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(z. B. Headless API, Headless Hosting, Low-code Storefront) ermöglichen die Erstellung einer benutzerdefinierten Storefront mit Ihrem bevorzugten Framework und Hosting-Anbieter | (z. B. Checkout-Plattform, Zahlungsplattform, Steuerplattform, Betrugsschutz) helfen Ihnen, den Umsatz mit erweiterbarem Warenkorb und Checkout zu steigern | (z. B. Abonnements, Rabatte, Funktionserweiterungen) stärken Ihr Unternehmen mit grundlegenden Funktionen für den Handel | (z. B. Datenanalyse, Marketing Insights, Sicherheit und Compliance) helfen Ihnen, Ihren Umsatz mit sicheren und genauen Kundendaten zu steigern | (z. B. Auftragsabwicklung, Auftragsverwaltung, Versandetiketten-API) optimieren Sie Ihre Auftragslogistik | (z. B. Point of Sale, Social Commerce, Chat & Support) unterstützen Sie dabei, überall zu verkaufen und dabei den Überblick über Ihr Geschäft zu bewahren |
Die Commerce Components umfassen sämtliche Funktionen und Leistungen, die Unternehmen benötigen, um Kunden ein reibungsloses E-Commerce-Erlebnis zu bieten. Erstmals ermöglicht Shopify auch die Verwendung dieser Komponenten in jeder beliebigen Kombination und die problemlose Integration in bestehende Systemlandschaften.
Lesetipp: Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag mehr zu den Shopify-API-Schnittstellen.
Commerce Components vs. Shopify Plus – Die Unterschiede
Im Wesentlichen ist Shopify Plus eine All-in-one-Plattform für Enterprise-Einzelhändler. Durch die leistungsstarke Funktionalität und die Benutzerfreundlichkeit der Plattform, ist sie oft die perfekte Lösung für skalierende Unternehmen. Jedoch handelt es sich hierbei um ein geschlossenes System, bei dem Frontend und Backend durch Shopify betrieben werden. Unternehmen stehen dabei nur die Entwicklungsmöglichkeiten von Shopify Plus zur Verfügung.
Commerce Components unterscheidet sich dadurch, dass es sich dabei um einen Headless-Tech-Stack handelt. Marken haben so gezielten Zugriff auf die für sie relevanten Komponenten von Shopify, während sie gleichzeitig auf andere verzichten können. Dieser Ansatz bietet Unternehmen eine weitaus höhere Anpassungsfähigkeit und mehr Flexibilität.
Zu den Hauptunterschieden zwischen Shopify Plus und den Commerce Components by Shopify zählen:
Unternehmen können einen vollständig benutzerdefinierten Frontend ihres Shops mit Commerce Components in einem Code-Framework ihrer Wahl auf einer Hosting-Plattform ihrer Wahl erstellen. Das heißt, dass sie nicht mehr durch die Infrastruktur von Shopify Plus eingeschränkt sind, sondern eine völlig individuelle Storefront erstellen können.
Da es sich um zwei völlig unterschiedliche Produkte handelt, variiert auch die Preisgestaltung. Bei Shopify Plus gibt es ein standardisiertes Preismodell mit einer variablen Gebühr von 0,4 %, mit einem zusätzlichen Rabatt von 0,15 % für Unternehmen, die Shopify Payments nutzen und einen Mindestumsatz von 2.000 USD pro Monat generieren. Im Gegensatz dazu hat Commerce Components ein individuelles Preismodell. Hier richten sich die Kosten nach den Anforderungen der Unternehmen.
Auch im Support gibt es Unterschiede. Durch die komplexe Natur von Commerce Components ist auch mehr Unterstützung erforderlich. Unternehmen erhalten daher Zugang zu SLAs, Shopify Professional Services und einem speziellen Account-Team. Für die Anforderungen bei Shopify Plus erhalten Einzelhändler einen Success Manager und Starthilfe.
Bei Commerce Components gibt es keine API-Limits und es können 40.000 Checkouts pro Minute verwaltet werden. Zudem gibt es durch Partnerschaften mit Drittanbietern eine höhere Anzahl an Produktvarianten. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass auch Shopify Plus nur sehr wenige Beschränkungen in seinen Funktionen hat und eine durchaus leistungsstarke Alternative darstellt.
Lesetipp: Wir geben Ihnen hilfreiche Tipps für die Onlineshop-Optimierung.
Für diese Händler lohnt sich der Einsatz der Commerce Components by Shopify
Shopify Commerce Components sind speziell mit Blick auf große Einzelhandelsunternehmen mit komplexen Anforderungen entwickelt worden. Zu diesen Unternehmen zählen Händler, die wahrscheinlich mehr als 500 Millionen USD Umsatz pro Jahr erzielen, mehrere Marken verwalten, über große Teams verfügen und/oder große Offline- und Online-Geschäfte führen.
Durch die Einführung der Commerce Components kann Shopify mit Plattformen konkurrieren, die einen vollständig benutzerdefinierten Integrationsansatz verfolgen. Händler sollten allerdings beachten, dass Headless-Stores komplex und kostspielig sein können und daher eher unwahrscheinlich ist, dass kleinere Unternehmen in gleicher Weise von Commerce Components profitieren werden wie etablierte Marken.
Commerce Components Beispiele: Wer nutzt die Shopify Lösung bereits?
Wie bereits eingangs geschrieben, ist Commerce Components by Shopify noch recht neu. Daher ist die Liste an Commerce Components Beispielen noch nicht voll. Zudem liegt die vollständige Liste der Unternehmen, die Shopify Commerce Components momentan nutzen, im Verborgenen.
Bekannt ist bereits, dass Marken wie Mattel, JB Hifi, Steve Madden, Spanx, staples, Glossier und COTY diesen Ansatz bereits für ihre Commerce-Strategie gewählt haben.
Lesetipp: Wir stellen Ihnen 20 Händler vor, die erfolgreich auf Shopify Plus verkaufen.
Shopify Commerce Components – Kosten der neuen Lösung
Die Kosten für diese Lösung sind nicht öffentlich einsehbar. Klar ist aber, dass die Preise je nach Unternehmen und dem jeweiligen Nutzungsumfang variieren und individuell festgelegt werden. Da es sich hier um einen größeren Kostenfaktor handeln wird, ist es empfehlenswert, Commerce Components gründlich zu testen, um festzustellen, welche Komponenten für Ihr Unternehmen wirklich relevant sind und die Preisgestaltung auf Ihre Anforderungen abzustimmen.
Die Headless-Lösung ist ab sofort verfügbar. Um Commerce Components nutzen zu können, müssen sich Marken allerdings direkt mit Shopify in Verbindung setzen.
Fazit
Die Commerce Components by Shopify sind eine innovative Weiterentwicklung von Shopifys E-Commerce-Funktionen, von der insbesondere etablierte Enterprise-Einzelhändler durch eine herausragende Flexibilität profitieren können. Shopify gibt Unternehmen damit die vollständige Kontrolle über ihren Tech-Stack und ermöglicht so einen Headless-Ansatz.
Als sinnvolle Erweiterung des Shopify-Portfolios eröffnen die Commerce Components Enterprise-Händlern neue Wachstumsmöglichkeiten innerhalb der Shopify-Umgebung. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass sich neben den genannten Unternehmen wie Mattel und Steve Madden noch weitere große Handelsunternehmen für den Ansatz entscheiden werden.
Wenn Sie Commerce Components by Shopify als Lösung in Betracht ziehen, stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Kontaktieren Sie uns.
Häufig gestellte Fragen zu Shopify Commerce Components
Wie kann ich ein Upgrade auf Shopify Commerce Components durchführen?
Shopify Commerce Components ist keine Upgrade-Option, sondern ein technischer Code-Stack, der als E-Commerce-Grundlage für den Aufbau eines Headless-E-Commerce-Shops verwendet werden kann. Obwohl es genutzt werden soll, um völlig neue E-Commerce-Shops zu konstruieren, kann es auch zu bestehenden E-Commerce-Builds hinzugefügt werden. Shopify Commerce ist kein Plan oder Service, sondern eine Sammlung von Komponenten, die in bestehende oder neue Headless-Shops integriert werden können.
Wann ist Shopify Commerce Components verfügbar?
Shopify Commerce Components ist ab sofort verfügbar, allerdings müssen Marken direkt mit dem Vertriebsteam von Shopify sprechen, um die Lösung zu erhalten. Die Komponenten werden bereits von großen Unternehmen auf der ganzen Welt genutzt und werden wahrscheinlich weiter wachsen, da immer mehr Marken Commerce-Komponenten in ihre Shops integrieren.
Wann lohnt sich der Einsatz von Shopify Commerce Components?
Für skalierende, umsatzstarke Unternehmen, die komplexe Anforderungen an ihre E-Commerce-Shops haben, ist der Einsatz der Lösung eine perfekte Möglichkeit, bereits genutzte Systeme zu behalten und trotzdem von der Leistung und den Funktionen von Shopify zu profitieren.
Was sind die Vorteile von Commerce Components bei Shopify?
Der größte Vorteil der Commerce Components besteht darin, dass Unternehmen so die Möglichkeit geboten wird, diese Komponenten in jeder beliebigen Kombination zu verwenden und diese in bestehende Systeme zu integrieren.